Die Saar. Eine Bilderreise von der Quelle in den Vogesen bis zur Mündung in die Mosel.

Zweisprachig: Deutsch/Französisch.

Von der Quelle in den Vogesen bis zu ihrer Mündung in die Mosel durchfließt die Saar sehr unterschiedliche Landschaften: Aus dem Mittelgebirge der Vogesen kommend, pendelt sie in den flachen neuzeitlichen Ablagerungsflächen des Pariser Beckens, um in einem gewaltigen Durchbruch durch das Rheinische Schiefergebirge bei Konz in die Mosel zu münden. 

Wie sehr sie auch die Menschen an ihren Ufern in ihren Bann gezogen hat, erschließt sich rasch durch die unzähligen Orts- und Landschaftsnamen, die bis heute den Bestandteil »Saar« tragen.

So habe ich das Objektiv meiner Kamera stets auf den Fluss gerichtet, ohne aber markante und herausragende Elemente an ihren Ufern außer Acht zu lassen.

 

Werner Guthörl, im September 2015

 

Werner Guthörl. Die Saar – Eine Bilderreise von der Quelle in den Vogesen bis zur Mündung in die Mosel.

Format 24 x 28 cm, 112 Seiten, Festeinband, komplett farbig bedruckt, Texte in deutsch und französisch, ISBN 978-3-941095-34-2, 24,00 Euro

Rezensionen zum Buch

Ein Fluss, tausend Gesichter

Werner Guthörls außergewöhnlicher Bildband zur Saar

Von  Oliver Schwambach,  Saarbrücker Zeitung, 5. Dezember 2015


Es sind nicht einfach bloß schöne Bilder, die Werner Guthörl für seinen Band „Die Saar“ gemacht hat, man merkt ihnen auch den scharfen, analytischen Blick des Geografen an.

Für die Saarländer ist die Saar eben ihr Fluss. Ganz selbstverständlich. Schenkt sie doch dem Land, den Menschen, der heimlichen wie der eigentlichen Hauptstadt den Namen. Kalkuliert man aber mal nach Flusskilometern ist die Saar eindeutig französisch. Nur 68 ihrer Gesamtlänge von 235 Kilometern legt sie im Saarland zurück. Da hat sie schon 147 Kilometer bei unseren Nachbarn hinter sich – von ihren beiden Quellen der roten und weißen Saar am Vogesenberg Donon bis nach Sarreguemines.

Vielleicht ist das sogar das Bemerkenswerteste an Werner Guthörls mit offenkundiger Hingabe gemachtem Bildband „Die Saar/La Sarre“, dass er uns Saarländern unseren Fluss auch von seinen anderen Seiten zeigt. Romantisch zu Beginn in den Vogesen, mit seinen Quellflüssen, die sich als Rinnsale noch durch dunkle Wälder schlängeln. Dann – nach dem Zusammenfluss in Hermelange – reift die junge Saar zur Schönheit, bei Sarrewerden etwa. Und entlang des grau-blauen Bandes stößt man auch auf viel Geschichte; den jüdischen Friedhof von Sarre-Union beispielsweise.

Die Schönheit des Flusses, der Landschaften, die sich an ihn schmiegen, sind allerdings nicht der eigentliche Zweck des konsequent zweisprachig konzipierten Bandes. Man könnte sogar sagen, sie ist Zufall, hieße das nicht Güthörls Fotografenkunst klein zu schreiben. Der saarländische Fotograf und frühere Realschullehrer Guthörl folgte doch auch mit dem analytischen Blick des studierten Geografen dem Fluss in seinem Lauf, wollte dokumentieren, wie das Wasser die Landschaft beeinflusst, aber auch wie der Mensch den Fluss zu dirigieren versucht.

Denn auch das ist die Saar: eine Großschifffahrtstraße, die sich in breiter Trägheit durchs Saarland windet. Kanalisiert, in die Schranken gewiesen, weil man sich den Fluss nutzbar machte. Auch wenn heute erfreulicherweise an manchen Stellen, wie an den Altarmen in Rehlingen, die Natur wieder ins Recht gesetzt wird.

Guthörl bannt diese Gegensätze, diese unterschiedlichen Lebensphasen eines Flusses, in klare Bilder, in Aufnahmen, die hohen dokumentarischen Wert vereinen mit der reinen Freude am schönen Bild. Und viele dieser Flussbilder überraschen auch: Denn so vielfältig haben wir unsere Saar noch nicht gesehen.

 

Edition Schaumberg
Thomas Störmer

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